Verschiedene Gründe für Auflösung
Die Interessengemeinschaft Porz hat sich nach mehr als 50 Jahren aufgelöst - nun konnten sich die maßgeblichen Akteure ins Ehrenbuch eintragen. Hoffnung wird
in das neue Zentrenmangement gesetzt.
„Wir blicken alle schon auf viele Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit zurück“, so Markus Weinkoth von der Parfümerie Scholz. Gerade in der, wie er sagt, guten alten Zeit habe man als ISG Porz einiges bewegen können. In den letzten Jahren dann nicht mehr so viel. Nun hat sich die ISG als Verein zum 1. Januar 2024 aufgelöst – und das nach mehr als 50 Jahren.
Vor etwa 54 Jahren sei die ISG, die Innenstadtgemeinschaft Porz, damals noch in der eigenständigen Stadt Porz gegründet worden, so Mario Spieker, der in seiner Apotheke die Kopie eines offiziellen Gründungsdokuments habe, wie er erzählt. Vornehmliches Ziel der ISG seit der Gründung: Den Einzelhandel in Porz-Mitte zu fördern.
Dies nun zu beenden, habe verschiedene Gründe, so Weinkoth. Teils persönliche. „Wir hoffen auf einen Neustart. Wenn die alten Haudegen gefragt werden, dann sind wir aber wieder dabei“, sagt er mit Anspielung auf das von der Stadt angekündigte Zentrenmanagement.
Für die alten Haudegen, wie Weinkoth sie nennt, gab es nun die höchste Auszeichnung im Stadtbezirk zu begehen: Weinkoth, Spieker, zudem Gastronom und Immobilienexperte Patrick Wiesner und Ute Femfert vom City Center konnten sich in das Ehrenbuch des Stadtbezirks eintragen.
Die einladende Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller stellt beim Festakt fest, dass es der ISG gelungen sei, Porz mit Leben zu füllen und Atmosphäre zu schaffen. Mit Festen und Veranstaltungen. So hat die ISG etwa die verkaufsoffenen Sonntage in Porz-Mitte organisiert. Dennoch sei der Weg nicht immer ganz einfach gewesen, so Stiller. Zahlreiche Ideen der ISG seien nicht umgesetzt worden. Schon 2011 habe man etwa einen H&M-Markt gefordert.
Brigitte Scholz vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik lobt das Engagement von Zusammenschlüssen, wie etwa der ISG. „Weil sie wissen, was die Menschen wünschen.“ Sie bedauere es, dass man nicht mehr habe zusammenarbeiten können und kann. Porz-Mitte habe den Wandel, der nun auch etwa in der Innenstadt, in Nippes oder im Kalker Zentrum zu sehen sei, vorweggenommen, so Scholz. So sei der Online-Handel ein großes Thema, zudem Corona ein Beschleuniger gewesen.
Das neue Zentrenmanagement als Teil des integrierten Stadtentwicklungskonzepts der Stadt für Porz-Mitte solle helfen, Neues zu ermöglichen, so Scholz. Auch Weinkoth sieht das so: Das Ende des ISG solle nicht nur ein Schlussstrich sein, sondern könne vielleicht auch Neues in anderer Form ermöglichen. (Lars Göllnitz - der Autor bei Instagram: @enqoozee)