CDU Stadtbezirksverband Porz

Protest gegen Teehaus-Abriss geht weiter

Mehr als 1500 Unterschriften wurden für den Erhalt des Gebäudes gesammelt

Die Unterschriftenlisten übergab Michaela Foerster jetzt an Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller (in rot). Foto: Beatrix LampeDie Unterschriftenlisten übergab Michaela Foerster jetzt an Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller (in rot). Foto: Beatrix Lampe

Die städtische Planung, im Zuge der Ufermauer-Sanierung am nördlichen See der Groov auch das historische Teehaus abzubrechen, hat in Zündorf Wellen geschlagen. Eine Unterschriftenaktion, die die Bürgerin Michaela Foerster zum Erhalt des Gebäudes initiiert hat, brachte online und auf Listen etwa 1500 Unterstützerinnen und Unterstützer zusammen – und das bei einer Zündorfer Gesamteinwohnerschaft von knapp 12.000 Menschen.

VON BEATRIX LAMPE Zündorf. Die Listen mitsamt den Forderungen der Initiative übergab Foerster jetzt vor der Bezirksvertretungssitzung an Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller und die Fraktionen. In der Sitzung war die Ufermauer-Sanierung dann Thema einer Aktuellen Stunde. Auch über einen Antrag zur Zukunft des Gebäudes wurde lebhaft beraten.

Die Planung der Stadtverwaltung stellte Timm Hörr vom zuständigen Amt für Brücken und Stadtbahnbau vor. Demnach hatte die Stadt zunächst nur die Absicht, den südlichen Teil der Mauer zu erneuern. Als die ursprünglich geplante Vorgehensweise scheiterte, wurden neue Pläne entwickelt, in deren Verlauf auch Handlungsbedarf am nördlichen Teil entdeckt worden sei. Wegen der Schäden habe die Verwaltung das Teehaus samt Umgebung im Dezember abgesperrt.

Die Mauerschäden seien zu gravierend für einen Erhalt des Teehauses. Hörr äußerte Mutmaßungen, unter dem mehr als 100 Jahre alten Gebäude könnten alte Kelleranlagen der Immendorf’schen Brauerei liegen, dem widersprachen ortskundige Mitglieder der Bezirksvertretung.

Um die Arbeiten in einem Zug erledigen zu können, habe die Stadt geplant, das Sanierungsgebiet gen Norden zu erweitern und diese Beschlussvorlage noch vor der Sommerpause durch die politischen Gremien zu bringen. Absprachen mit den Groov-Paten, die sich um die Pflege des Naherholungsgebietes kümmern, seien zunächst auf einen Ersatzbau für das Teehaus hinausgelaufen.

Die SPD-Fraktion als Initiator der aktuellen Stunde fragte nach konkreten Planungen für die Sanierung, Kosten und Dauer. Am besten sei es, sagte Lutz Tempel, wenn die Bezirksvertretung vor Ort in Zündorf darüber informiert würde. Andreas Bischoff, CDU, der zugleich Vorsitzender der Groov-Paten ist, brachte ein Unterfütterungsbauwerk ins Spiel, mit dem möglicherweise das Teehaus erhalten werden könne.

Timm Hörr von der Fachverwaltung verwies auf andere Einschätzungen, die bei den Untersuchungen zutage getreten seien. Jedenfalls habe die Verwaltung das Teehaus genaustens vermessen und dokumentiert, sodass es möglich sein würde, es originalgetreu wieder aufzubauen. Er machte aber deutlich, dass so ein Wiederaufbau im jetzigen Bauvolumen nicht enthalten sei. Dafür gäbe es kein Geld. Ein entsprechender Beschluss müsste separat gefasst werden.

Dieter Redlin, von den Grünen, betonte, mit „vielleicht“ gebe sich die Bezirksvertretung nicht zufrieden, es brauche klare Aussagen, ehe eine komplette Veränderung des Ortsbildes an der Groov geschaffen werde. Sein parteiloser Kollege Thomas Werner verwies auf die historische Bedeutung des Teehauses als Bindeglied zwischen Porz und Köln. Aus der Familie Immendorf, die das Haus errichtet hat, sei schließlich die traditionsreiche Früh-Brauerei hervorgegangen.

Die Bezirksvertretung beschloss, sich von den Verwaltungsplanungen nicht drängeln zu lassen. Einstimmig votierte die BV dafür, es müsse ein Fachgespräch zwischen Politik und Verwaltung geben, um Planung und Kosten dezidiert zu besprechen, Ziel sei die Erhaltung des Teehauses.